Felsensittich (Cyanoliseus patagonus)
Hier ist eine ausführliche Zusammenfassung über den Felsensittich (Cyanoliseus patagonus) – auch Patagonien-Sittich genannt:
🧬 Systematik
- Ordnung: Psittaciformes (Papageien)
- Familie: Psittacidae (Eigentliche Papageien)
- Unterfamilie: Arinae (Neuweltpapageien)
- Gattung: Cyanoliseus
- Art: Cyanoliseus patagonus (Vieillot, 1818)
Unterarten
- Cyanoliseus patagonus patagonus (Vieillot, 1818) – Felsensittich
- Cyanoliseus patagonus andinus (Dabbene & Lillo, 1913) – Anden Felsensittich
- Cyanoliseus patagonus bloxami (Olson, 1995) – Grosser Felsensittich
- Cyanoliseus patagonus conlara (Nores & Yzurieta, 1983) – Córdoba Felsensittich
🌍 Verbreitungsgebiet und Lebensraum
Der Felsensittich ist in Südamerika beheimatet, hauptsächlich in Argentinien, mit Vorkommen in Chile und teils in Uruguay.
- Er bewohnt Trockengebiete, Steppen, Dornbusch- und Savannenlandschaften, oft in der Nähe von Felswänden und Schluchten, die er zur Brut nutzt.
- Lebensräume liegen meist zwischen Meereshöhe und etwa 2.000 m.
- In Patagonien bilden sie große Kolonien an steilen Felsabbrüchen, wo sie ihre Brutröhren in den Lehm oder Sand graben.
🌿 Ernährung
Im Freiland ernährt sich der Felsensittich überwiegend von:
- Samen, Früchten, Beeren und Nüssen,
- Gräsern und Kräutern,
- gelegentlich landwirtschaftlichen Produkten (Getreide, Mais), weshalb er mancherorts als Schädling gilt.
In der Volierehaltung:
- Hauptnahrung: Körnermischungen (Hirse, Sonnenblumenkerne, Hafer, Maisbruch)
- Ergänzung: Obst (Apfel, Birne, Beeren), Gemüse (Karotten, Mais, Blattgemüse)
- Frischfutter, Zweige zum Nagen und Mineralien (Sepiaschale, Grit) sind wichtig.
🪺 Fortpflanzung
Im Freiland:
- Brutzeit: Oktober bis Dezember (südliche Hemisphäre).
- Nistplatz: In Felswänden, oft in Kolonien mit hunderten Paaren.
- Sie graben bis zu 3 m lange Brutröhren in weiche Lehmböden oder Klippen.
- Gelegegröße: 2–5 weiße Eier.
- Brutdauer: ca. 24 Tage.
- Nestlingszeit: etwa 8 Wochen, Jungvögel werden noch einige Zeit nach dem Ausfliegen betreut.
In der Voliere:
- In Volierenhaltung relativ leicht zu züchten, wenn ausreichend Platz und Nistmöglichkeiten vorhanden sind.
- Benötigt große Flugvolieren (mind. 4 m Länge).
- Brutkästen mit tiefem Einstreu oder Röhrennester werden gerne angenommen.
- Brutverhalten ist kolonieähnlich, daher sollten mehrere Paare nicht zu dicht nebeneinander brüten, um Aggressionen zu vermeiden.
🦜 Verhalten
- Sehr sozial und intelligent, bildet außerhalb der Brutzeit große Schwärme.
- Lautstark und lebhaft, aber neugierig und zutraulich bei entsprechender Haltung.
- Gute Flieger – benötigen viel Bewegungsraum.
- In der Natur oft zu Boden gehend, um Samen oder Mineralien aufzunehmen.
⚖️ Schutzstatus
- IUCN-Status: Least Concern (nicht gefährdet)
- Allerdings gehen lokale Populationen durch Habitatverlust und Bejagung zurück.
- CITES: Anhang II (Handel kontrolliert).
- In menschlicher Obhut häufig gezüchtet, Bestände in Menschenobhut sind stabil.
💡 Fazit
Der Felsensittich ist ein anpassungsfähiger, sozialer und intelligenter Papagei aus den Trockengebieten Südamerikas.
Er zeichnet sich durch sein typisches Felsbrutverhalten, seine Kolonien und seine Bodenaktivität aus.
In Menschenobhut benötigt er viel Platz, Beschäftigung und Sozialkontakt, ist aber wegen seines Temperaments und Lautstärke nicht für Anfänger oder Wohnungshaltung geeignet.
Er ist nicht unmittelbar bedroht, sollte aber durch Schutz seiner natürlichen Lebensräume langfristig erhalten bleiben.
Unterschiede zwischen dem Großen und dem Kleinen Felsensittich
Die Unterschiede zwischen dem Großen und dem Kleinen Felsensittich (beide Unterarten von Cyanoliseus patagonus) sind subtil, aber für aufmerksame Beobachter gut erkennbar. Hier eine strukturierte Übersicht:
🐦 Taxonomische Einordnung
| Merkmal | Kleiner Felsensittich (C. p. patagonus) | Großer Felsensittich (C. p. bloxami oder byroni) |
|---|---|---|
| Verbreitung | Zentral- und Nordargentinien | Südliches Chile und angrenzende Regionen |
| Körpergröße | ca. 40–42 cm | ca. 45–47 cm |
| Gewicht | ca. 250–280 g | ca. 280–300 g |
| Brustzeichnung | Weiße Flecken nur an den Achseln | Weiße Flecken ziehen sich quer über die Brust |
| Gefieder | Olivgrün mit gelbem Bauch und rotem Fleck | Ähnlich, aber oft kräftiger gefärbt |
| Lebensraum | Buschland, Savannen, Flussufer | Steilküsten, felsige Regionen |
🔍 Weitere Unterschiede
- Sozialverhalten: Beide sind sehr gesellig, leben in Kolonien und zeigen ähnliche Verhaltensweisen.
- Brutverhalten: Beide graben Bruthöhlen in Lehm- oder Sandsteinwände, oft in Kolonien mit mehreren Paaren.
- Lautäußerungen: Beide Unterarten sind für ihre lauten, kreischenden Rufe bekannt – Unterschiede im Klang sind nicht eindeutig dokumentiert.
Hinweis: Ein Teil oder der gesamte Inhalt dieses Beitrags wurde mithilfe von KI generiert.


