Weißstorch (Ciconia ciconia)

Weißstorch Steckbrief – Lebensraum, Nahrung & Zugverhalten des europäischen Storches

Hier kommt eine ausführliche Übersicht speziell über den Weißstorch (Ciconia ciconia) – den bekanntesten Vertreter der Störche in Europa:


🕊️ Allgemeine Merkmale

  • Wissenschaftlicher Name: Ciconia ciconia
  • Familie: Störche (Ciconiidae)
  • Größe: etwa 100–115 cm Körperlänge
  • Flügelspannweite: 2,0–2,2 Meter
  • Gewicht: ca. 2,5–4,5 kg
  • Alter: in freier Wildbahn bis zu 20 Jahre, in Gefangenschaft sogar über 30 Jahre

⚪⚫ Aussehen

  • Auffällig durch das weiße Gefieder mit schwarzen Schwungfedern an den Flügeln.
  • Roter, langer Schnabel und lange rote Beine.
  • Kein Geschlechtsdimorphismus – Männchen und Weibchen sehen fast gleich aus (Männchen sind meist etwas größer).

🏡 Lebensraum

  • Weißstörche bevorzugen offene Landschaften mit Feuchtwiesen, Flussauen, Weiden und Feldern, wo sie gut jagen können.
  • Sie meiden dichte Wälder und Gebirge.
  • Sie nisten gerne in der Nähe von Menschen – auf Dächern, Türmen, Schornsteinen oder speziell errichteten Storchenplattformen.

🪺 Nestbau

  • Die Nester bestehen aus Ästen, Zweigen, Gras und Erde.
  • Sie werden über viele Jahre wiederverwendet und ausgebaut.
  • Alte Nester können über 2 Meter breit und über 500 kg schwer werden!
  • Beide Partner beteiligen sich am Nestbau.

🐣 Fortpflanzung

  • Rückkehr aus den Winterquartieren: meist März/April.
  • Brutzeit: April bis Juli.
  • Gelege: 3–5 Eier.
  • Brutdauer: etwa 33–34 Tage.
  • Beide Eltern brüten und füttern die Jungen.
  • Nach ca. 8 Wochen sind die Jungstörche flugfähig.

🍽️ Ernährung

  • Hauptsächlich Kleintiere, darunter:
    • Frösche, Regenwürmer, Heuschrecken, Käfer
    • kleine Nagetiere (z. B. Feldmäuse)
    • Eidechsen, Fische, Schlangen, manchmal kleine Vögel
  • Der Weißstorch jagt am Boden, schreitend durch Wiesen und flache Gewässer.

🧭 Zugverhalten

  • Der Weißstorch ist ein Zugvogel.
  • Zwei Hauptzugrouten:
    1. Westroute: über Frankreich, Spanien, Gibraltar nach Westafrika.
    2. Ostroute: über den Balkan, Bosporus, Nahen Osten nach Ost- und Südafrika.
  • Fliegen tagsüber in Gruppen und nutzen Thermik, um mit wenig Energie große Distanzen zu überwinden.
  • Rückkehr im Frühjahr (März/April) nach Europa.

📉 Bestand und Schutz

  • In den 1970er-Jahren war der Weißstorch in Mitteleuropa stark gefährdet durch:
    • Verlust von Feuchtgebieten
    • Intensivlandwirtschaft
    • Stromleitungen und Pestizide
  • Durch Naturschutzprogramme, Wiederansiedlungen und künstliche Nisthilfen hat sich der Bestand in vielen Regionen wieder erholt.
  • In Deutschland leben wieder über 8.000 Brutpaare (Tendenz steigend).

💬 Besonderheiten & Symbolik

  • Das Schnabelklappern dient der Begrüßung und Kommunikation.
  • In der europäischen Folklore gilt der Weißstorch als Glücksbringer und Symbol für neues Leben („der Storch bringt die Babys“).
  • Er ist in vielen Regionen ein Wappentier und steht für Natur- und Artenschutz.

Hinweis: Ein Teil oder der gesamte Inhalt dieses Beitrags wurde mithilfe von KI generiert. >Impressum<

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Störche: Ein Portrait Gebundene Ausgabe – 17. April 2025

von Judith Schalansky (Herausgeber), Johannes Zeilinger (Autor), Falk Nordmann (Illustrator)
Er bringt den Frühling, die Kinder, den Neuanfang. Wenn er dann im Laufe des Sommers auf seinen langen roten Beinen durch die frisch gemähten Wiesen stakst und abends in den Horsten noch einmal laut klappert, scheint nicht nur die natürliche Umwelt intakt, sondern auch die moralische Ordnung. Bereits die griechische Antike erfand ein Wort für den Mythos, dass Storchenkinder im Alter ihre Eltern versorgen. Und nicht nur wegen Märchen wie Kalif Storch kann der Vogel bis heute als monogam gelten, obwohl das empirisch längst widerlegt ist: Die Treue gilt dem Nistplatz, nicht dem Partnervogel. Während man über Jahrhunderte rätselte, wo der Storch wohl überwintert, lässt sich heute mit Peilsendern die Zugroute detailliert nachvollziehen. Und damit wird auch klar, dass sie sich durch den menschengemachten Klimawandel drastisch verändert: Statt nach Afrika zu fliegen, überwintern sie im europäischen Süden und ernähren sich von Resten, die sie auf Müllkippen finden.

Ausgehend von eigenen Beobachtungen erzählt Johannes Zeilinger von einem Vogel, über den es trotz ›Storchenbiss‹, ›Storchenschere‹ oder dem ›Storch des Mannes‹ so viel mehr zu berichten gibt, als unser Bild von ihm vermuten lässt.

Quelle: amazon.de