Liebesvögel – auch Agaporniden oder Unzertrennliche genannt

Einleitung
Agaporniden, im Volksmund bekannt als Unzertrennliche oder Liebesvögel, sind kleine bis mittelgroße Papageien, die durch ihre enge Paarbindung und lebhaften Gefiederfarben auffallen. In diesem Dokument werden Systematik, Verbreitungsgebiete, Ernährung, Fortpflanzung sowohl im Freiland als auch in der Voliere, Schutzstatus sowie ein abschließendes Fazit zu den verschiedenen Arten dargestellt.
1. Systematik
Die Agaporniden bilden innerhalb der Familie der Micropsittdae – Kleinpapageien, Unterfamilie Loriculinae – Unzertrennliche, die Untergattung Agapornis. Folgende Arten sind anerkannt:
- Agapornis roseicollis (Rosenköpfchen)
- Agapornis personatus (Schwarzköpfchen)
- Agapornis fischeri (Pfirsichköpfchen)
- Agapornis lilianae (Erdbeerköpfchen)
- Agapornis nigrigenis (Rußköpfchen)
- Agapornis pullarius (Orangeköpfchen)
- Agapornis swindernianus (Grünköpfchen)
- Agapornis canus (Grauköpfchen)
- Agapornis taranta (Bergpapagei)
Jede Art weist spezifische Merkmale in Gefiederfärbung, Lautäußerungen und Habitatpräferenzen auf.
2. Verbreitungsgebiet
- Agapornis roseicollis (Rosenköpfchen) In Namibia und Angola
- Agapornis personatus (Schwarzköpfchen) In Tansania
- Agapornis fischeri (Pfirsichköpfchen) In Tansania
- Agapornis lilianae (Erdbeerköpfchen) In Sambia und Tansania
- Agapornis nigrigenis (Rußköpfchen) Im Süden Sambias
- Agapornis pullarius (Orangeköpfchen) In Zentral.- und Westafrika
- Agapornis swindernianus (Grünköpfchen) In Zentral und Westafrika
- Agapornis canus (Grauköpfchen) In Madagaskar
- Agapornis taranta (Bergpapagei) In Äthiopien
3. Ernährung
Agaporniden sind überwiegend granivor (samenfressend), ergänzt durch folgende Nahrungskomponenten:
- Samen und Getreide: Hauptbestandteil, z. B. Hirse, Saaten von Grünlandpflanzen.
- Früchte und Beeren: Gelegentlich zur Vitaminzufuhr.
- Blüten: Nektar und Pollen einiger Pflanzen.
- Insekten: Vor allem im Nestnahbereich zur Versorgung der Jungvögel.
In der Voliere sollte das Grundfutter durch frisches Obst, Gemüse und Wildpflanzen z.B. Brennnessel, Löwenzahn, Vogelmiere usw. ergänzt werden.
4. Fortpflanzung im Freiland
- Paarbindung: Monogam, lebenslange Paarbeziehung.
- Brutplätze: Naturhöhlen, Felsspalten oder Höhlen in Bäumen; einige Arten nutzen auch Wohnhöhlen in menschlichen Siedlungen.
- Gelegegröße: 3–8 Eier, abhängig von Art und Nahrungsverfügbarkeit.
- Brutdauer: Ca. 21–25 Tage.
- Nestlingsaufzucht: Beide Eltern füttern die Nestlinge, nach ca. 6 Wochen flügge.
5. Fortpflanzung in der Voliere
- Brutkästen: Empfohlene Maße ca. 20×20×30 cm; Innenraum mit Holzspänen auslegen und Nistmaterial anbieten, vorzugweise frische Weide.
- Paarbildung: Oft bereits im ersten Lebensjahr, optimal ab 15 Monaten.
- Gelege: Ähnliche Ei-Anzahl wie im Freiland, kann aber durch optimale Versorgung höher sein.
- Aufzucht: Gute Versorgung mit Calcium und Proteinpräparaten (Eifutter) fördert gesunde Küken.
6. Schutzstatus
- IUCN-Bewertung:
- Agapornis roseicollis: nicht gefährdet
- Agapornis personatus: nicht gefährdet
- Agapornis fischeri: gefährdet
- Agapornis lilianae: nicht gefährdet
- Agapornis nigrigenis: gefährdet
- Agapornis pullarius: nicht gefährdet
- Agapornis swindernianus: nicht gefährdet
- Agapornis canus: nicht gefährdet
- Agapornis taranta: nicht gefährdet
- Bedrohungen: Lebensraumverlust, wildfang und illegaler Handel.
- Schutzmaßnahmen: Habitatbewahrung, Zuchtprogramme in Volieren, internationale Handelsregularien (CITES).
7. Fazit
Agaporniden sind faszinierende Papageien mit komplexen Sozialstrukturen und besonderen Ansprüchen an Ernährung und Habitat. Während einige Arten stabil sind, bedürfen andere durch menschliche Eingriffe besonderer Schutzmaßnahmen. Die Haltung in Volieren ermöglicht eine kontrollierte Nachzucht und kann zum Arterhalt beitragen, sofern artgerechte Bedingungen gewährleistet sind.